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Leistungskraft durch
datengestütztes Alarmmanagement

Im Zentrum industrieller Betriebsabläufe spielen Alarme eine entscheidende Rolle. Sie sind unverzichtbar, da sie uns auf Abweichungen und kritische Probleme aufmerksam machen und so reibungslose und sichere Prozesse gewährleisten. Doch eine überwältigende Anzahl von Alarmen behindert das Bedienpersonal viel zu häufig.

Der traditionelle Ansatz einer Anpassung der Alarme durch Feinabstimmung und oft auch durch Hinzufügen weiterer Ebenen, Stufen, Gruppen, Farben, Beschreibungen usw. hat ausgedient. Wir haben eine alternative, intelligentere Art des Alarmmanagements entwickelt. Eine Kombination von Know-how aus Datenwissenschaft, Verfahrenstechnik und Automatisierung, die es dem Bedienpersonal ermöglicht, den jeweiligen Prozess sicher und effizient zu steuern.

Alarmüberlastungen verstehen

Alarme sollen als unermüdlich aufmerksame Wächter fungieren und Gefährdungen zuverlässig melden. An vielen Kundenstandorten ist das Bedienpersonal jedoch mit einer überwältigenden Anzahl von Alarmen konfrontiert.

„Es ist ganz einfach, für alles Alarme einzurichten, aber am Ende sehen wir den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.“

Standortleiter, Chemieunternehmen

In einem solchen Gesamtbild verliert die erwünschte Wächterrolle der Alarme an Bedeutung. Das Bedienpersonal geht dazu über, einen Alarm einfach zu quittieren, ohne sich mit seiner Ursache zu befassen. Bei einem Kunden wurden über 60 % der „Prio 1“-Alarme sofort quittiert, was die Frage aufwirft, ob es sich dabei wirklich um Alarme „hoher Priorität“ handelt oder nicht. Bei einer solchen Menge an „Prio 1“-Alarmen (~25 % der Alarme waren bei diesem Kunden „Prio 1“-Alarme) besteht die Gefahr, dass eine echte Dringlichkeit übersehen wird.

Wie entsteht eine solche Alarmüberlastung?

Doch wie entsteht eine solche Alarmüberlastung? Wir haben bei unseren Kunden drei Hauptfaktoren festgestellt.

  • Viele unterschiedliche Quellen
    Alarme werden vor allem durch OT-Systeme (Operational Technology) ausgelöst. Diese Alarme stammen von einer Vielzahl von Systemen und Maschinen, die alle mit Standard- und kundenspezifischen Alarmen ausgestattet sind, welche auf die jeweiligen Anforderungen zugeschnitten sind. Für viele Prozesselemente gibt es zudem vorkonfigurierte Alarme, die beibehalten werden, was das Volumen weiter erhöht.
  • Komplexe Konfiguration
    Alarmsysteme können mit Prioritäten, Gruppen, Routings und vielem mehr stark strukturiert sein. Diese Komplexität ist zwar äußerst wichtig, führt aber auch zu Situationen, in denen übermäßige Kaskadenalarme ausgelöst werden, die im Rahmen der Konfiguration nur schwer vorhersehbar sind.
  • Weiterentwicklung von Systemen 
    Selbst die besten Ausgangskonfigurationen können sich weiterentwickeln und von ihrem optimalen Zustand abweichen. Mit dem Wandel industrieller Prozesse ändern sich auch die Anforderungen an ein effektives Alarmmanagement. Regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Alarme ist entscheidend.

Unser dreistufiger Ansatz: Daten, Verbesserung & Überwachung

Basierend auf einem datengestützten Konzept in Kombination mit einem umfassenden Verständnis von Prozessen, Automatisierung und OT haben wir einen dreistufigen Ansatz zur Rationalisierung von Alarmen in jeder industriellen Umgebung entwickelt.

  1. Datengestützte Erkenntniss

Die Grundlage unserer Lösung zum Alarmmanagement sind Daten. Durch die Anwendung einer datengestützten Methodik auf der Grundlage eines mehrwöchigen Alarmverlaufs können wir ohne umfangreiche manuelle Überprüfung der Konfigurationen in jeder Alarmeinstellung die Problembereiche mit der höchsten Priorität identifizieren.

Diese datengestützte Methodik verwandelt Rohdaten, die für Endnutzer nicht interpretierbar sind, in verwertbare Erkenntnisse. Hierfür haben wir ein universelles Datenmodell entwickelt, das mit allen Automatisierungssystemen, von denen die Alarme stammen, kompatibel ist, sodass wir anbieterunabhängig vorgehen können.

Ohne historische Daten bestünde die Gefahr, dass man eine theoretische Konfiguration optimiert, die sich in der realen Welt völlig anders verhält. Unser Ansatz konzentriert sich auf die Probleme, mit denen das Bedienpersonal am häufigsten konfrontiert ist, und löst diese rasch. So wird schon in wenigen Wochen ein Mehrwert geschaffen.

  1. Ganzheitliche Verbesserungsmaßnahmen

Daten allein sind nicht die Lösung, doch sie bilden den Ausgangspunkt. Durch die Zusammenführung von Erkenntnissen aus den Daten mit Automatisierungs- und Prozesswissen identifizieren wir die Ursachen der Alarm-Tsunamis und ergreifen geeignete Maßnahmen. Dies kann von Änderungen der Alarmkonfiguration in den Level-2-Systemen bis hin zur Identifizierung gefährdeter Geräte oder dem Vorschlag von Prozessänderungen reichen, um strukturelle Probleme zu beseitigen, die wiederkehrende, zuvor unbemerkte Probleme verursachen.

  1. Kontinuierliche Überwachung und Anpassung

Industrielle Betriebsabläufe entwickeln sich ständig weiter, und Ihr Alarmmanagement sollte dieser Entwicklung folgen. Eine Statusüberwachung des Alarmsystems in Echtzeit kann dessen stetige Optimierung unterstützen und eine Quelle für kontinuierliche Verbesserungen sein.

Was haben Sie davon?

Ein datengesteuertes Alarmmanagement ist der schnellste Weg zur Erkennung und Behebung der Ursachen von Alarmüberlastung in Ihrem Bedienraum. So können sich Ihre Bediener auf das konzentrieren, worauf es wirklich ankommt. Effiziente Prozesse, weniger Unübersichtliches, mehr Sicherheit.

Bereit für den Wandel in Ihrem Alarmmanagement?

In der dynamischen Welt industrieller Betriebsabläufe ist Stillstand keine Option. Lassen Sie uns gemeinsam diesen Weg einschlagen, auf dem Innovation und industrielle Betriebsabläufe Hand in Hand gehen. Sprechen wir miteinander!

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